Weihnachten fiel 2008 für mich auf den 11. Dezember
DB-Journalistenpreis: Der Abend der Sieger
Streiks, Schaltergebühr, Achsprobleme beim ICE, der geplatzte Gang an die Börse und ein Einbruch im Güterverkehr - und das alles in nur einem Jahr. Für Bahnchef Hartmut Mehdorn war der Abend der Preisverleihung endlich nochmal ein erfreulicher Anlass.
Dann wird es spannend: Der 3. Preis geht an den schweizer Journalisten Hansjuerg Zumstein (Mitte) für seine TV-Produktion „Vom Alpentraum zum Alptraum“. Ein glänzend recherchierter Film, den ich mir schon vor Monaten aufgezeichnet hatte, als er im Fernsehen lief. Links Bahnchef Hartmut Mehdorn, rechts Laudator und Jurymitglied Lorenz Maroldt, Chefredakteur des Berliner Tagesspiegel.
Jetzt geht es um Platz 2. Stern-Autorin Ulrike Posche ist von meiner Site "nicht mehr losgekommen" und liefert mit blitzgescheiter Beobachtungsgabe und feinem Humor eine Laudatio ab, die mir die Tränen in die Augen treibt - vor Lachen. Die Kollegin war großartig und gestand: "Ich werde künftig durch keinen Tunnel mehr fahren können, ohne an Sie zu denken."
Kleiner Rückblick: Eine Woche zuvor hatte mir die Bahn für den Trailer zur Preisverleihung ein Kamerateam der visavis Filmproduktion ins Haus geschickt. Vor allem meine Frau war von den drei Herren aus Berlin begeistert. "Die können von mir aus jeden Monat kommen, dann räumst Du wenigstens mal Dein Arbeitszimmer auf."
Drei Männer im Schnee. Am nächsten Tag ging es dann raus zum Buschtunnel. Da wäre natürlich vor zwei Jahren mehr zu filmen gewesen, aber Regisseur Tom Wiedemann (Mitte), Kameramann David Karbowiak (re.) und Tontechniker Heinrich Harndt (li.) haben trotz der eingeschränkten Arbeitsbedingungen ein sehr schönes Portrait hinbekommen. (Kann man hier sehen.)
Jetzt sind wir wieder in Berlin, wo die Preisverleihung am 11. Dezember 2008 kurz nach der Tagesschau in die entscheidende Phase tritt. Bahnchef Hartmut Mehdorn überreicht mir die Urkunde zum Preis, Ulrike Posche, Laudatorin und Jurymitglied, freut sich mit.
Der spanische Bildhauer José Nuevo hat die Preisskulptur entworfen, die es wie bei Olympia in Gold, Silber und Bronze gibt. Sie wird ihren Platz auf meinem Schreibtisch neben der Heiligen Barbara finden, die mir Bauleiter Bernd Rosenberg zum Abschied geschenkt hat, und wenn das so weitergeht, brauche ich demnächst einen größeren Schreibtisch.
Und in meinem Lebenslauf steht ab sofort: Hat im Dezember 2008 in Berlin gemeinsam mit Bahnchef Hartmut Mehdorn und Ulrike Posche vom "Stern" auf der Bühne gestanden." Und wenn jemand fragt: "Was war das denn für ein Stück?" werde ich ihm antworten: "Es war so eine Art Weihnachtsmärchen."
Hat in Japan das Leben in vollen Zügen genossen: Friedemann Hottenbacher aus Berlin quetschte sich mit Kamera und zwei Kollegen in Tokio in die notorisch überfüllte Eisenbahn und kam mit dem Film „Logistik der Massen – Tokios Bahnsystem“ zurück. Der brachte ihm den 1. Preis im DB-Journalistenwettbewerb 2007.
Für ihn alleine hätte sich die Anreise gelohnt: Nach dem offiziellen Teil unterhielt "Frank Sinatra Junior" Tom Gaebel mit Swing-Klassikern - leider nur als Untermalung zum Essen, in kleiner Besetzung und viel zu kurz. Dringende Bitte: Ein Solo-Konzert mit Big Band im Raum Aachen-Köln.